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Die Gemeinstimme (der Chor)

21/01/2005

Es ginge hier darum, eine Stimme zu trainieren, die endemisch lügt bzw. alles ausplappert, was sich in ihrem Produzenten abgesetzt hat. Eine Stimme also, die eigentlich kein Konzept der Lüge oder der Wahrheit versteht, sondern sich in jedem Satz in einem größtmöglichen Abstand sowohl zur Stimme des moralischen Gesellschaftskonstrukteurs als auch zur Stimme des Kritikers oder Utopisten, des Fragenden und sich mit Selbstvorwürfen Abplagenden, befindet. Es geht um einen durch nicht mehr wahrgenommenen Druck erpressten common sense, die Vorführung eines Bewusstseins, was nicht mehr falsch zu nennen ist, weil der Gegensatz eines richtigen Bewusstseins nicht mehr bereit steht (das heisst, keinen gesellschaftlichen Resonanzboden mehr hat).

Last update: 30 Januar 2005 | Impressum—Imprint